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Die unendliche Geschichte der Öffis

              Von: Sarah Kröll

Auf der einen Seite bin ich überzeugte Klimaschützerin. Sicher, es gibt genügend Dinge, die ich nicht „gut genug“ mache – ich fliege hin und wieder in den Urlaub, ich konsumiere relativ billige Modemarken. Aber im Großen und Ganzen liegt mir, wie den meisten anderen unsere Umwelt am Herzen, und ich denke, ein vergleichsweise einfach umzusetzender Schritt in Richtung Klimaschutz, den die meisten gehen können, ist es, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Gerade bei uns in Innsbruck. Die Parkplätze sind rar und wenn überhaupt vorhanden, exorbitant teuer. Die Stadt ist kompakt und was man nicht zu Fuß geht, hat man schnell per Bus oder Tram erledigt. Wozu also ein Auto?

Da kommt andererseits die Realität unserer derzeitigen Busverbindungen in Spiel. Fakt ist, seitdem der VVT seinen Fahrplan und das gesamte Konzept der Linien rund um und in Innsbruck erneuerte, kommt es zu viel mehr Verspätungen und Ausfällen als bisher. Es sind nun externe Dienstleister, die für uns fahren. Nur mit der Auslagerung an externe, private Firmen ist der Service massiv schlechter geworden. Zudem fehlt es an Busfahrer:innen. Ich konnte bereits Leuten zuhören, die sich beschwerten, dass frühere Staatsangestellte, wie in der Post oder eben Busfahrer:innen, zu viel verdienten. Jetzt wird alles ausgelagert – und besser dadurch nichts geworden. Jede:r möchte sich aufregen, niemand weiß, wem hier wirklich die Schuld zu geben ist. Die staatlichen Unternehmen haben doch besser funktioniert als gedacht? Private Wirtschaft ist besser für den Wettbewerb? Private Firmen werden besseren Service bringen? Eigentlich sind die jetzigen Busfahrer:innen aber wieder zu unterbezahlt, das wollten wir doch auch nicht?

Ich finde, man sollte sich als Gesellschaft die Frage stellen, welche Dienstleistungen für alle offenstehen, funktionierend und bezahlbar sein sollen. Von der Wasser- oder Stromerzeugung – bis eben hin zum öffentlichen Verkehr. Der gehört für mich definitiv dazu. Es war und ist nicht die beste aller Lösungen, zu kürzen, wo immer man nur kann. Das sehen wir jetzt. Was eine Lösung wäre, weiß ich leider nicht. Doch eines weiß ich sehr sicher: Möchte man die Leute vermehrt vom Auto weg und in den öffentlichen Nahverkehr bringen, wird man ein gutes Angebot liefern müssen. Ein Angebot, das für Fahrer:innen wie Passagiere gut ist. So einfach ist das.

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